Wenn man anfängt, an sich selber zu zweifeln und wie man sein Selbstbewusstsein wiederaufbaut
Selbstbewusstsein, sofern man nur wenig davon hat, kann und muss man sich selbst angewöhnen, bzw. antrainieren. Bei manchen geht es wie von allein, andere tun sich nur sehr schwer damit. Ich kann euch nicht den hundertprozentig richtigen Weg zeigen, denn jeder Mensch ist einzigartig. Was ich allerdings machen kann, ist euch einige Ratschläge geben, die mir in letzter Zeit oft geholfen haben, wenn ich mich in meinem Selbstwertgefühl stark gekränkt gefühlt habe.
In den letzten Wochen ging mir so einiges durch den Kopf… irgendwie habe ich stark an mir selber gezweifelt und mir Fragen gestellt wie: Genügt, was ich für meine Freunde und Familie tue? Bin ich den Anforderungen meiner beruflichen Arbeit gewachsen?
Ich denke, dass sich jeder schon mal solche Gedanken gemacht hat. Es gibt jedoch kaum Menschen, die sich diese Gefühle anmerken lassen wollen oder gar das Thema vor anderen offen ansprechen.
Die Zweifel an mir selbst sind deshalb entstanden, weil ich mir die Missgunst anderer stark zu Herzen genommen habe. Außerdem habe ich bemerkt, dass Menschen, die mir lange Zeit immer nahestanden, sich plötzlich von mir abgewendet haben – zu einem Zeitpunkt, als ich begonnen habe, meinen Traum vom Bloggen ernsthaft zu verfolgen.
Umso älter und reifer ich werde, desto mehr merke ich, dass es Menschen gibt, die einem kaum etwas gönnen und von denen man nur selten Lob für seine Erfolge bekommt, obwohl man eigentlich befreundet ist. Dadurch hat es angefangen, dass Stück für Stück die Zweifel an mir selbst mein Selbstbewusstsein zerfressen haben.
Mir ging so viel durch den Kopf…
Wem kann ich eigentlich noch wirklich vertrauen? Wer meint es gut mit mir? Mit wem kann ich darüber reden?
Auch wenn es von außen nicht so aussehen mag, aber gerade die Blogger-Branche, die Szene untereinander und man als Blogger selbst, in Beziehung mit seiner Außenwelt, ist ein hartes Pflaster. Sie ist davon gezeichnet, dass sich im Grunde jede/r selbst die/der Nächste ist und man in seinen Hochphasen bemerkt, dass mit dem Erfolg auch die Missgunst anderer einhergeht. Letztendlich ist man, auch wenn man das nicht möchte, Einzelkämpfer – damit musste ich erstmal „fertig“ werden.
Wie konnte ich mich wieder aufraffen und die Zweifel loswerden?
Nun, ich musste mir darüber klar werden, dass die heutige virtuelle Welt sehr schnelllebig, oberflächlich und zum größten Teil auch unecht ist. Jeder versucht, voran zu kommen und das Beste aus seinem Leben zu machen und zu zeigen. Das ist im Grunde keine Eigenschaft, die man jemandem zum Vorwurf machen kann.
Sobald jemand ernsthaft versucht, seine Träume zu verwirklichen, wird das von einigen Menschen nur ungern gesehen. Die Gründe dafür liegen meist darin, dass sie am liebsten selbst erfolgreich sein wollen, jedoch den Mut oder die Zeit nicht dazu haben, ihren Glücksweg zu gehen und die Dinge entweder nicht richtig zu Ende bringen oder gar nicht erst damit anfangen. Diesen Frust lassen sie einen spüren. Lob, Zuspruch oder gar Anerkennung für seinen Erfolg darf man dann nicht erwarten. Sie fangen sogar teilweise damit an, die Eigenschaften, die sie vorher offen an einem geschätzt haben, fortan zu ignorieren. Manche können das ertragen. Ich, allerdings, habe mir das sehr zu Herzen genommen, da bin ich ganz ehrlich zu euch.
Ich habe damit begonnen, bewusst nur noch Nähe zu den Menschen in meinem Familien- und Bekanntenkreis zu suchen, mit denen ich sowohl über dieses Problemthema sprechen konnte, als auch verstanden fühlte. Mir geht es dadurch wesentlich besser. Ich richte meine Aufmerksamkeit nun mehr auf die positiven Resonanzen und lasse mich nicht mehr von der Negativität anderer Leute aufhalten.
Das soll natürlich nicht bedeuten, dass ihr sofort bei Kritik oder ausbleibendem Zuspruch mit euren engsten den Kontakt abbrechen sollt. Es geht nicht darum, permanent „den Hintern gepudert zu kriegen“, sondern darum, für seine Arbeit und Mühen einen gewissen Grad an Wertschätzung zu erhalten – gleichsam wie man stets anderen Wertschätzung zeigen muss. Jeder Mensch führt einen gewissen Kampf mit sich selbst und der Umwelt. Diesen Kampf anzutreten und ihn zu bestreiten, zeugt von Größe. Diese Größe gilt es zu würdigen, egal wie schwer der Kampf bei jedem ist.
Was dabei hilft, sich selbst nicht aus der Bahn werfen zu lassen, ist, das Gespräch mit seinen Vertrauten zu suchen und auch mal von außen reflektieren zu lassen, was man bisher geleistet hat. Wenn wir alle ehrlich sind, sind wir selten zufrieden mit dem, was wir aktuell geleistet haben oder gar besitzen. Wir richten immer unseren Blick auf das, was wir nicht haben. Oftmals gibt es einem jedoch eine Menge Kraft, wenn man von anderen hört, was man schon alles geleistet hat.
Es ist einfach schön, ehrliche Komplimente zu hören, weil diese Personen dich nicht verändern möchten, sondern dich so schätzten wie du bist und was du leistest. Das hilft! Vertraut euch an und sprecht offen über eure Gefühlslage. Ihr werdet schnell merken, dass es so ziemlich jedem schon einmal so ergangen ist. Wie bereits gesagt, jeder geht anders damit um.
step by step
In erster Linie musst du dich selbst wohlfühlen und akzeptieren! Ist das nicht der Fall und du fühlst dich unwohl in deinem Körper, bist DU die Person, die auch was ändern kann, nicht ANDERE!
Innere Zufriedenheit ist der beste Weg, selbstbewusst zu werden, denn wenn du dich wohlfühlst, strahlst du auch genau das aus und deine Umwelt wird dich automatisch positiver und selbstbewusster wahrnehmen.
Wenn man gerade beginnt, daran zu arbeiten, sein eigenes Selbstbewusstsein wieder stärker zu machen und zu erhöhen, können ungerechtfertigte Kritik dir gegenüber oder Veränderungsversuche durch andere einen schnell wieder zurückwerfen. Mein Tipp hierfür ist: Hört euch an, was die anderen euch zu sagen haben, denkt darüber nach, und entscheidet dann selbst darüber, ob diese Kritik angebracht ist oder nicht. Häufig könnt ihr schon anhand der jeweiligen Person und eurer Beziehung zu ihr feststellen, ob es sich lohnt, sich Gedanken über die Äußerungen zu machen oder es einfach zu ignorieren.
Wenn Personen konstruktive Kritik äußern, Ratschläge oder Tipps parat haben, dann höre ich mir das an und denke darüber nach, ob das eventuell zutreffen könnte. Dann kann ich mich auch verbessern und weiterentwickeln. Trifft es nicht zu, dann gehe ich weiter meinen Weg und halte mich an die Menschen, die für mich das Beste wollen.
Ich habe nach den vielen Gesprächen mit meinen engsten Freunden und meiner Familie ein paar wirklich wertvolle Ratschläge für den Alltag. Einige davon mögen wie leere Floskeln wirken, die ihr sicher schon tausend Mal gehört habt. Ich kann euch nur raten, sie dennoch sehr ernst zu nehmen und für euch persönlich zu verinnerlichen, denn mir helfen sie seitdem jeden Tag, wenn es mal wieder „brenzlig“ wird 😊:
„Liebe dich selbst und das was du tust!“ Dann wirst du auch geliebt.
„Vergleiche dich nicht!“ Nur dann bist du echt und authentisch.
„Stehe immer dahinter, in dem was du tust!“ Dann wirst du auch erfolgreich.
„Vertraue auf deine Taten!“ So bekommst du Selbstbewusstsein und es entstehen keine Selbstzweifel.
„Gehe immer positiv an die Dinge heran!“ Dann kann dich nichts so einfach aus der Bahn werfen.
Außerdem gibt es noch einen Geheimtipp, der euch vielleicht erst einmal komisch vorkommen wird: Solltet ihr nur ein geringes Selbstwertgefühl haben und wollt aber dringend selbstbewusster und mutiger nach außen wirken, dann tut doch einfach so, als wärt ihr selbstbewusst. Ja ich weiß, das klingt seltsam, aber es funktioniert. Je mehr ihr euer starkes Selbstbewusstsein „spielt“, desto schneller werdet ihr tatsächlich selbstbewusster. Auch wenn ihr am Anfang vielleicht noch stark von Selbstzweifel geplagt seid, alle anderen werden denken, ihr seid mutig und vertraut voll und ganz auf euch selbst. Das schindet nicht nur Eindruck, sondern ist die beste Methode, schnell und sicher tatsächlich mehr auf euch zu vertrauen.
Mein Appell an die Welt ist außerdem, dass der Zusammenhalt zwischen Menschen größer werden sollte in der heutigen Zeit, dass den anderen ihr Erfolg gegönnt wird, dass man mehr Lob untereinander ausspricht, sich ab und zu etwas Positives sagt und vor allem akzeptiert, was der andere tut. Allein, einfach mal jemanden auf der Straße, der euch begegnet und einen traurigen Eindruck macht, ein Lächeln zu schenken, kann demjenigen den kompletten Tag versüßen. Versucht es doch einfach mal. 😊
Ich selber bin auch noch nicht so ganz darüber hinweg, aber ich arbeite jeden Tag daran – auch das hier ist eine Überwindung für mich, diese persönlichen Angelegenheiten und Gefühle mit euch zu teilen.
Hoffentlich konnte ich euch etwas Positives mitgeben und euch das Gefühl geben, damit nicht allein zu sein. Schreibt mir gerne eure Erfahrungen.
Vielen Dank fürs lesen und bis bald!
get inspired ❤
Eure Victoria